jeudi 13 mars 2014

164. 11ZB. 10 octobre 1942 Lettre du MBF au commandement Ouest

Archives des Cinquante Otages de Nantes (1941)
10 octobre 1942
Courrier du MBF (justice) au commandement en chef Ouest


Classement







Je transcris ci-dessous un document des Archives municipales de Nantes.
Référence :
Cote 11 Z : documents des Archives militaires allemandes
Fonds RW 35 308


Les documents sont foliotés (numéro en gras en haut à droite)
Les astérisques renvoient à des notes (sous la transcription)


TRANSCRIPTION
Dactylographie

« 
                                                                                                                                             99

Der Militärbefehlshaber in Frankreich                                Paris, am 10. 10 1942
Verwaltungsstab Abteilung Verwaltung Justiz


  Aktenzeichen: V ju 386.42g. (mm)                                    Geheim!    

  Betreff: Geiselnahme und Geiselerschiessung.

                                                                                                Geheime Kommandosache
  Sachbearbeiter: KVR Dr. Thierfelder
Erledigungs-
vermerke:
                          1. Vermerk:                                       mm     mm
                                      Vgl. das anl. Schreiben des OB West an Kdostab III
das von diesem der Abteilung Justiz kurzerhand übergeben wurde.
                          2. Schreiben                         Geheim!
                               An OB West                                                        EILT SEHR!
                                                                                     Geheime Kommandosache
                               (Oberkommando Heeresgruppe D)                 (a.i.R.)
                                Betreff: wie oben.
                                Bezug: Schreiben vom 4.10.42 –Ic Nr. 2473/42 geh.

A. Die Praxis des Militärbefehlshabers in der sog. Geiselfrage war
     durch drei Umstände bestimt (sic > bestimmt).
1. Sie fiel in eine Zeit der Ruhe.
2. Man konnte mit ungestörten Verkehrsverbindungen rechnen.
3. Es zeigte sich bald, dass die Attentäter alle bestimmten
politischen Richtungen, und zwar vorwiegend der kommu-
nistischen Bewegung, angehörten.
Diese Lage hat zu folgenden Besonderheiten in der
Handhabung von Geiselnahme und Geiselexekution geführt.
I. Geiselnahme.
1. Zu Geiseln wurden zwar alle von oder für deutsche
Dienststellen im besetzten Gebiet in Haft einsitzen-

(mention manuscrite en marge de 2) Schreiben
??????? (1. Ausfertigung?????????? – ab ??????? (signature) 10.10.1942

Feuillet 2

                                                                                                                                 100

den Franzosen erklärt. Tatsächlich wurden aber als Geiseln nur
Personen behandelt, die als Kommunisten, in Einzelfällen auch solche,
die als Degaullisten bekannt waren, oder sich sonst deutschfeindlich
betätigt hatten.
2. Infolgedessen spielte das Problem der Geiselnahme keine selbständig
bedeutsame Rolle. Die im Kampf gegen Kommunismus, Degaullismus und
deutschfeindliche Betätigung vorgenommenen Verhaftungen bedeuteten
gleichzeitig Geiselnahme. Demgegenüber war das an sich nur auf die
Bezirkschefs und den Kommandanten von Gross-Paris übertragene Recht
zusätzlicher Geiselnahme praktisch bedeutungslos.

III. Geiselexekution.
1. Der Militärbefehlshaber konnte sich, da sofortiges Handeln
erforderlich war, die Anordnung der Exekution von Geiseln selbst
vorbehalten.
2. Aus dem selben Grunde konnte die Auswahl der für den Einzelfall
zu erschiessenden Geiseln in der Weise bei der Zentralinstanz kon-
zentriert werden, dass aus von den aussenstellen vorzulegenden
Geisellisten die zu Erschiessenden vom Militärbefehlshaber ausge-
wählt wurden.
3. Bei der Auswahl der für den Einzelfall zu erschiessenden Geiseln
wurde stets auf Personen zurückgegriffen, die als Kommunisten, in
Einzelfällen auch auf solche, die als Degaullisten bekannt waren.
Damit war der erforderliche Zusammenhang zwischen dem vermutlichen
Täterkreis und den Geiseln gewährleistet. Ein örtlicher Zusammenhang
wurde an sich auch erstrebt, konnte aber im allgemeinen nicht

Feuillet 3

                                                                                                                                 101

erreicht werden, weil aus dem betreffenden Bezirk oft nicht die
erforderliche Anzahl von einschlägigen Personen in Haft sass.

B. Bei feindlichen Landungsversuchen wird die Praxis der Geiselnahme und
der Geiselexekution in vielen Punkten zu ändern sein, denn
1.    es muss dann unter Umständen sofort gehandelt werden;
2.    es ist mit dem Abreissen der Verkehrsverbindungen zu rechnen;
3.    es ist die Möglichkeit in Rechnung zu stellen, dass die Gesamt-
       bevölkerung an deutschfeindlichen Handlungen teilnimmt.

Unter Berücksichtigung dieser Lageänderung ist im Hinblick auf
die von dort gestellten Fragen folgendes zu sagen:
I. Geiselnahme
Im jeden Falle es empfiehlt es sich, das Recht der Geiselnahme den
Divisionskommandeuren zu übertragen. Bei währenden oder unmittelbar
drohenden Kampfhandlungen müssen aber auch die Führer kleinerer
Einheiten zur Festnahme von Geiseln für den Fall ermächtigt wer-
den, dass sofortiges Handeln geboten und eine Einschaltung der vor-
gesetzten Stellen nicht möglich ist. Doch darf soll diese Ermächtigung
gemäss HDv g 2 Abschnitt 9 Ziff. 12 nur Regiments-, selbständigen
Bataillonskommandeuren oder gleichgestellten Kommandeuren erteilt
werden.
Enge Zusammenarbeit mit den bodenständigen Dienststellen ist zu
erstreben, weil diese die erforderliche Personalkenntnis haben.
Frauen, Kinder und Greise sind grundsätzlich nicht als Geiseln zu
nehmen.

Feuillet 3 bis

                                                                                                                                 102

Denn erstens werden diese Personen zur Befriedigung der
Truppenbedürfnisse am ehesten benötigt und zweitens würde die Geisel-
nahme der sogen. Honoration von den kommunistischen Elementen zusätzlichen
Anreiz zu Sabotageakten geben, um hierdurch die Repräsentanten der
Ordnung der Execution zuzuführen.

Feuillet 4

                                                                                                                                 103

Im einzelnen wird folgendes zu beachten sein:
Durch die Drohung mit der Erschiessung von Geiseln soll ein ein-
wandfreies Verhalten der Zivilbevölkerung gesichert werden. Dieser
Zweck wird nur dann erreicht werden, wenn die Beziehungen zwischen den
zu Erschiessenden und dem voraussichtlichen Täterkreis derart eng sind, dass
der Täter sich durch den Gedanken an diese Folge seiner Tat in seinem
Entschluss, sie zu begehen, gehemmt fühlt. Nach diesem Gesichtspunkt
wird daher der Truppenführer, der vor die Notwendigkeit gestellt wird,
zusätzlich Geiseln zu nehmen, seine Auswahl einzurichten haben.
Da auch im Falle von Landungsversuchen deutschfeindliche Handlungen in
erster Linie von kommunistischen Kreisen ausgehen werden, wird zweifel-
los eine Geiselnahme aus kommunistischen Elementen nach wie vor das
Wirkungsvollste sein. Daneben wird aber der degaullistischen Tätigkeit
wahrscheinlich eine grössere Bedeutung zukommen, so dass sich auch der
Rückgriff auf diese Kreise empfehlen kann. An einzelnen Orten wird eher
darüber hinaus damit zu rechnen sein, dass auch der bisher ruhige Teil
der Bevölkerung in die Versuchung gerät, sich zu deutschfeindlichen
völkerrechtswidrigen Handlungen hinreissen zu lassen. Auf diese Kreise
kann unter Umständen, insbesondere an kleinen Orten, durch die Festnahme
von allgemein angesehenen Personen aus dem Ort (Bürgermeister, Lehrer
usw.) eingewirkt werden,
(mm) doch ist eine solche Massnahme wegen der Folgen
??? den Gang der öffentlichen ???????? ??? aüssersten ????? angebracht. F
II. Geiselexekution.
Für den Fall unmittelbar drohender oder ausgebrochener Kampfhand-
lungen kann die Entscheidung über die Exekution von Geiseln nicht, wie
es bisher geschehen ist, zentralisiert werden. Nach HDv g 2 Abschn. 9
Ziff. 12 können den Befehl zur Erschiessung aber nur vorgesetzte minde-
                                                                                                                          b.w.

Feuillet 5

                                                                                                                                  103 a

stens in der Stellung eines Divisionskommandeurs erteilen. Von
dieser Bestimmung wird aber, wie auch sonst, dann abgesehen werden
können, wenn dringende militärische Notwendigkeiten auf dem Spiel
stehen und die Führer kleinerer Einheiten die Entscheidung des
Divisionskommandeurs nicht einholen können.
Für die Frage, welche Geiseln zur Exekution ausgewählt werden
gilt das oben für die Geiselnahme Gesagte sinngemäss. Die Erschie-
ssung von Geiseln, die ausserhalb jeder Beziehung zu dem vermut-
lichen Täterkreis stehen, ist zum mindesten zwecklos. (
ajout manuscrit) Sie kann
??????? Erfolg auslösen.

                                                        Für den Militärbefehlshaber
                                                           Der Chef des Verwaltungsstabes
                                                                    In Vertretung:

3.z.d.A.
(signature) ?? 9/10                                   (signatures) M 10/10           B 9/10
                                                                                                       B 9/10 »

TRADUCTION

« 
Le Commandant militaire en France                                            Paris, le 10.10.1942
Etat-major d’administration Section Administration Justice


Référence : V ju 386.42g. (mm)                                        Secret !     

Objet : Prise et exécution d’otages

                                                             Affaire de commandement secrète

Sachbearbeiter : Dr Thierfelder, Conseiller d’administration militaire

Remarques d’expédition ( ??)

  1. Remarque : Cf. courrier joint du Commandement en chef Ouest à l’état-major de commandement (Section) III, transmis sans délai par celui-ci à la Section Justice.
  2. Courrier                                                        Secret !
    Au Commandement en chef Ouest                                              SE HÂTER !
                                                                          Affaire de commandement secrète (Haut commandement du Groupe d’armées D)                       a.i.R.
    Objet : comme ci-dessus
    Référence: Courrier du 4.10.42 –Ic Nr. 2473/42 secret

A. La pratique du Commandant militaire dans l’ainsi nommée question des otages a été déterminée  par trois circonstances
1. Elle avait lieu dans une époque de calme.
2. On pouvait compter avec des voies de communication non perturbées.
3. Il est bientôt apparu que les auteurs d’attentat appartenaient à toutes les orientations politiques, mais surtout du mouvement communiste

Cette situation a conduit aux particularités suivantes dans le maniement de la prise et de l’exécution d’otages.

I. Prise d’otages.
1. Ont été déclarés otages notamment tous les Français détenus par ou pour des services allemands en zone occupée.

Feuillet 2

 Mais en fait, ont été traités comme otages seulement les personnes qui étaient connues comme communistes, dans des cas particuliers aussi comme gaullistes, ou qui avaient agi de façon hostile à l’Allemagne.
2. En conséquence, le problème de la prise d’otages a joué un rôle de signification aucunement indépendante. Les arrestations au cours du combat contre le communisme, le gaullisme et les agissements antiallemands signifiaient simultanément la prise comme otage. Par contre, le droit en soi transmis seulement aux Chefs de districts et au Commandant du Grand-Paris de prendre des otages en supplément a été en pratique insignifiant.

II. Exécution d’otages
1. Le Commandant militaire a pu, puisque un traitement immédiat était nécessaire, se réserver l’ordre d’exécution d’otages.
2. Pour la même raison, ??????????

3. Lors du choix d’otages à exécuter pour le cas spécial, on a toujours recouru à des personnes connues comme communistes, dans des cas particulier aussi à celles connues comme gaullistes. Ainsi la nécessaire relation entre les otages et le cercle vraisemblable des criminels a été garanti. On s’est aussi efforcer d’atteindre une relation de lieu, mais en général, n’a pas pu

Feuillet 3

être atteinte, étant donné que souvent le nombre nécessaire de personnes correspondant (aux réquisits) ne se trouvait pas en détention dans le district concerné.


B. En cas de tentatives ennemies de débarquement, la pratique de la prise et de l’exécution d’otages sera modifiée sur de nombreux points, car
1. il faut alors agir immédiatement selon les circonstances ;
2. il faut compter avec la rupture des voies de communication ;
3. il faut tenir compte de la possibilité que la population participe plus largement aux actions antiallemandes

Après examen de ce changement de situation, on peut présentement dire sur les questions posées von dort ce qui suit :

I. Prise d’otages
Dans chaque cas, Il convient de transmettre le droit de prise d’otages aux commandants de divisions. Lors d’opérations de combat en cours ou de menace immédiate, les chefs d’unités plus petites doivent cependant aussi être autorisés à arrêter des otages pour le cas où une action immédiate est exigée et où une intervention des services supérieurs n’est pas possible. Mais cette autorisation peut doit être attribuée selon HDv g 2 Partie 9 Paragraphe 12, seulement aux commandants de régiments, de bataillons autonomes ou aux commandants de niveau équivalent ( ??).
Il faut s’efforcer à une étroite coopération avec les services installés sur place, parce qu’ils ont la nécessaire connaissance des personnes ( ??). Les femmes, les enfants et les gens âgés, fondamentalement, ne sont pas à prendre comme otages.

Feuillet 3 bis

Car premièrement ces personnes sont au premier chef nécessaires à la satisfaction des besoins des troupes et deuxièmement la prise en otages donnerait un stimulant supplémentaire à des actes de sabotage ?????

Feuillet 4

Dans le détail, il faudra faire attention à ce qui suit :
Par la menace de l’exécution d’otages, il faut assurer une conduite irréprochable de la population civile. Ce but ne sera n’est alors atteint que si les relations entre les personnes à exécuter et le cercle probable de, il s criminels sont tellement étroites que le criminel se sente gêné dans sa résolution à commettre son acte en pensant à la conséquence de celui-ci. Selon ce point de vue, le chef de troupe qui est placé devant la nécessité de prendre des otages supplémentaires aura à organiser son choix. Etant donné aussi qu’en cas de tentative de débarquement des agissements antiallemands émaneront en premier lieu des milieux communistes, une prise d’otages d’éléments communistes aura après comme avant la plus grand efficacité. A côté cependant une plus grande importance reviendra vraisemblablement à l’activité des gaullistes, de sorte qu’un recours à ces milieux est aussi recommandable. En certains endroits, il faudra darüber hinaus tenir compte de ce que  la partie jusque là tranquille de la population se mette à tenter de se laisser aller à des agissements antiallemands contraires au droit international. Sur ces milieux, particulièrement dans de petites localités, on peut selon les circonstances, influer par l’arrestation des personnes en général en vue de la localité (maire, instituteur, etc.), mais une telle mesure est à cause des conséquences ?????????????????????????????????????????????

II. Exécution d’otages
Pour le cas d’opérations de combat de menace immédiate ou commencées, la décision sur l’exécution d’otages ne peut pas, comme cela se produisait jusque là, être centralisée. Selon HDv g 2 Partie 9 Paragraphe 12, ne peuvent cependant donner l’ordre d’exécution que des supérieurs au

Feuillet 5

minimum du rang de commandant de division. On pourra cependant renoncer à cette clause, wie auch sonst,si des nécessités militaires pressantes sont en jeu et si les chefs de plus petites unités ne peuvent pas demander la décision du commandant de division.
Sur la question de quels otages sont choisis pour exécution, ce qui a été dit ci-dessus à propos de la prise d’otages est logiquement valable. L’exécution d’otages qui se trouvent en dehors de toute relation au cercle probable des criminels est au minimum inutile. Elle peut avoir un résultat ?????.

Pour le Commandant militaire
Le chef de l’état-major d’administration
Par délégation

3.z.d.A. »

Notes


































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