mercredi 12 mars 2014

157. 11ZB. 1941 Mémorandum sur la question des otages

Archives des Cinquante Otages de Nantes (1941)
1941
Mémorandum sur la question des otages


Classement







Je transcris ci-dessous un document des Archives municipales de Nantes.
Référence :
Cote 11 Z : documents des Archives militaires allemandes
Fonds RW 35 308


Les documents sont foliotés (numéro en gras en haut à droite)
Les astérisques renvoient à des notes (sous la transcription)


TRANSCRIPTION
Dactylographie

« 
                                                                                                                                 12

Min. Rat Bälz (Vg?)                                                  ??? ge?e?tes  Referat
                                                                                                in Vg? 299.42g

                                                 GEISEL – FRAGE

                                                             I

Die Rechtmaessigkeit der Geiselnahme, die der Militaer-
befehlshaber in Frankreich nach einer Reihe von Atten-
taten auf deutsche Wehrmachtsangehoerige angeordnet hat,
und der Erschiessung der Geiseln im Falle weiterer
Anschlaege steht ausser Zweifel.
Durch die vollzogene Occupation ist die Bevoelkerung zu
der Besatzungsmacht in ein voelkerrechtliches Verhaelt-
nis getreten, das ihr die Pflicht auferlegt, zu unterlas-
sen, was die erfolgreiche Fortsetzung des Krieges und
die Sicherheit der Besatzungsmacht gefaehrden kann, und
zu befolgen, was die Besatzungsmacht innerhalb  der von
der HLKO gezogenen Grenzen anordnet. Die Mittel zur
Durchsetzung dieses Anspruchs der Besatzungsmacht auf
Gehorsam sind ebenso wie andere Befugnisse der Besat-
zungsmacht in der HLKO nicht festgelegt.
Die Besatzungsmacht kann sie auf Grund der militaerischen
Erfordernisse nach ihrem Ermessen waehlen und ist dabei
lediglich an die Schranken gebunden, die in der Haager
Landkriegsordnung zugunsten des Lebens, des Eigentums
und einiger anderer Rechtsgueter der Landeseinwohner
gezogen sind.

Feuillet 2

                                                                                                                                 13
Auch die Geiselnahme ist nicht erwaehnt. Aus diesen
Schweigen kann nicht gegen ihre Zulaessigkeit geschlos-
sen werden.
Dagegen zeigt die moderne Staaten-Praxis, die die An-
wendung der
Geiselnahme in allen Kriegen der Neuzeit
angewandt hat, und die Verweisung auf sie in den gelten-
den Heeresdienstvorschriften saemtlich der Grossmaechte,
dass diese an sich uralte Institution auch heute noch
als Voelkergewohnheitsrecht neben der HLKO anerkannt
ist. Da sie auch in den vom Generalstab der Vereinig-
ten Staaten herausgegebenen „Regeln der Landkriegfuehrung“
aufgeführt ist, war der Angriff des Praesidenten
Roosevelt in seiner Rede am amerikanischen Marinetag
voellig verfehlt. Ebenso ist ein Versuch der fran-
zoesischen Regierung, die Geiselnahme als voelkerrrechts-
widrig hinzustellen, von der deutschen Waffenstillstands-
kommission unter Hinweis auf die Ant??????wendungen der
Geiselnahme in franzoesischen Heeresdienstvorschriften
gerade im Zusammenhang mit der militaerischen Besetzung
feindlicher Gebiete als abwegig zurueckgewiesen wor-
den. Die hemmungslose englische Rundfunkpropaganda endlich,
die sich an die Geiselerschiessung in Nantes und
Bordeaux angeknuepft hatte, wird schon durch die Tatsache
widerlegt, dass nach zuverlaessigen Nachrichten, in den letzten Tagen, die
Englaender selbst in Iran in grossem Umfange zur Festnahme

Feuillet 3

                                                                                                                                 14

und Erschiessung von Geiseln uebergegangen sind.
Andererseits ist die Geiselnahme voelkerrechtlich nur als
Kriegsmittel, also waehrend bestehenden Kriegszustandes, zulass-
sig. Der Hinweis der franzoesischenr Dienststellen im Zusammen-
hang mit den Geiselerschiessungen, dass waehrend der Rheinland-
besetzung von den Franzosen im keinem Fall Geiseln genommen
und erschossen worden seien, ist schon deshalb verfehlt, weil
damals ein Kriegszustand zwischen beiden Laendern nicht mehr
bestand.
Geiseln sind im Rahmen der Occupationsverhaeltnisse Landesein-
wohner, die von der Besatzungsmacht festgenommen werden und
mit ihrem Leben dafuer einstehen sollen, dass die uebrige Be-
voelkerung sich entsprechend ihrer Gehorsamspflicht zur
Besatzungsmacht loyal verhaelt. Ihr Schicksal wird also von der
Besatzungsmacht in die Haende ihrer eigenen Landsleute gelegt.
Der im Einzelfall damit verfolgte Zweck kann verschiedener Art
sein und ist an sich nicht auf die Abwehr von Gewalttaten gegen
Angehoerige der Besatzungsmacht beschraenkt. Geiselnahme
ist auch moeglich, um die Lieferung von Kriegsbedarf, die
Zahlung auferlegter Geldstrafen, oder die Ausfuehrung bestimmter
Arbeiten zu erzwingen.

Feuillet 4

                                                                                                                                 15
Eine Festnahme von Geiseln aus dem Kreise der Betriebsan-
gehoerigen waere z. Bsp. auch denkbar um in einem kriegs-
wichtigen Unternehmen, das wegen passiven Widerstandes
der Belegschaft hinter seinem Leistungssoll zurueckbleibt,
die verlangten Lieferungen durchzusetzen.
Sie ist selbstverstaendlich auch zulaessig nicht nur anstelle
der Bestrafung nichtermittelter Taeter, sondern auch
neben deren Bestrafung. Wenn von deutscher Seite in Frank-
reich die Geiselnahme nur in Faellen von Gewalttaten gegen
*und auch dann nur, wenn ??? Täter nicht alsbald ergriffen werden könnten
und unter ????u??ung ?nicht vorbelastete
deutsche Wehrmachtsangehoerige angewandt worden ist, (mm) so
liegt darin gegenueber den vorhandenen Moeglichkeiten
eine bewusste Zurueckhaltung.


Bei der Handhabung der Geiselnahme sind eine Reihe von
rechtlichen und Zweckmaessigkeits Gesichtspunkten
zu beachten :

Feuillet 5

                                                                                                                                 16
1.)   Die Verantwortung fuer das Leben der Geiseln soll
dem voraussichtlichen Taeterkreis zugeschoben wer-
den. Deshalb ist es erforderlich, dass die Geisel-
nahme zuvor oeffentlich bekannt gegeben und ihre
Folgen im Falle feindseliger Handlungen Einzelner
angedroht werden. Geiseln koennen nur fuer Handlun-
gen haftbar gemacht werden, die nach ihrer Festnahme
und nach der oeffentlichen Androhung begangen worden
sind.
2.)   Die Geiseln muessen nach den ergangenen Befehlen
franzoesischer Staatsangehoerigkeit sein, oder
Staatenlose, die sich schon laengere Zeit in Frank-
reich aufhalten und deshalb als Landeseinwohner gel-
ten koennen. Nach einer im letzten Kriege von
deutscher Seite vertretenen Auffassung sollen auch
andere Staatsangehoerige im besetzten Gebiet der
Geiselnahme unterliegen. Sollte einmal unter
irgendwelchen Umstaenden ein Auslaender als Geisel
erschossen werden, so muesste man wohl auf diese
Auffassung zurueckgreifen. Da aber in solchen Faellen
mit sofortigen Repressalien der betroffenen auslaen-
dischen Macht gegen Reichsangehoerige, die sich in
ihrem Bereich befinden, zu rechnen ist, muesste ein

Feuillet 6

                                                                                                                                 17
     
      solcher Fall unter allen Umstaenden vermieden werden.
      Die Pruefung der Staatsangehoerigkeit hat also unter
      diesem Gesichtspunkt besondere Bedeutung.

(le reste de la page barré d’une diagonale)

Feuillet 7 (MANQUE)

                                                                                                                                

Feuillet  8 (MANQUE)

                                                                                                                                

Feuillet 9

                                                                                                                                 18
4.)   Von Einzelheiten ueber das nach der Erschiessung zu
beobachtende Verfahren ueber die Beerdigung und die
Benachrichtigung der Behoerden soll hier abgesehen
werden.
Hervorzuheben ist, dass Leichen erschossener Geisel
grundsaetzlich an die Angehoerigen nicht herausgegeben
werden, dass jedoch keine Bedenken bestehen, sie durch
die Angehoerigen in einfacher Weise und ohne dass die
Erschiessung als Geisel erkenntlich wird, ausschmuecken
zu lassen.
Ein abschliessendes Urteil ueber die Wirkung der Geisel-
erschiessung im besetzten Frankreich wird zurzeit nicht
abgegeben werden koennen. Von einer Reihe deutscher
Dienststellen sind Vorschlaege eingereicht worden, wie
bei kuenftigen Attentaten verfahren werden soll, (mm wie ??) unter
Verzicht auf Geiselerschiessung. Hierzu ist zu bemerken,
dass hohe Geldstrafen wohl neben Geiselerschiessungen,
jedoch nicht fuer sich allein als Suehne fuer Bluttaten
in Frage kommen koennen. Ein weiterer Vorschlag, auf von
der franzoesischen Regierung die Auslieferung englischer
Agenten aus dem unbesetzten Gebiet an uns zu verlan-
gen, hat die Schwierigkeit, dass eine voelkerrechtliche
Grundlage zur Durchsetzung eines solchen Anspruchs nicht

Feuillet 8

                                                                                                                                 19
     
gegeben ist und die franzoesische Regierung mit scharfen
Repressalien der Englaender gegen ihre Staatsangehoerigen
in diesem Falle zu rechnen haette.
Wenn die Geiselnahme auch als eine besonders harte Massnahme
gilt, da sie die an der Tat selbst Unbeteiligten trifft, so
laesst sich dem doch entgegen halten einmal, dass das
Kriegsrecht auch sonst in weitem Umfang auf Kollektivhaftung
und nicht auf Einzelschuld beruht, dass die Handhabung der Geiselnahme
im besetzten Frankreich durch entsprechende Auswahl der
Geisel Nichtbelastete moeglichst zu schonen sucht und
schliesslich, dass eine Massnahme, die von je und auch heute
                    (mm : allgemein??? ??? Krieg ????? ist)
von in allen Staaten V geuebt wird, damit in sich auch ihre
Notwendigkeit erwiesen hat.


(signature manuscrite)                                                        B »


TRADUCTION

« 
Conseiller ministériel Bälz

                                                           LA QUESTION DES OTAGES

La légalité de la prise d’otages, que le Commandant militaire en France a ordonnée après une série d’attentats contre des membres de la Wehrmacht, ainsi que celle de l’exécution des otages en cas d’attentats supplémentaires, ne fait aucun doute.
Du fait de l’établissement de l’occupation, la population est entrée vis-à-vis des forces d’occupation dans une relation de droit international, qui lui impose l’obligation de renoncer à (tout) ce qui peut mettre en danger la réussite de la poursuite de la guerre et la sécurité des forces d’occupation, et d’obéir à ce qu’ordonnent les forces d’occupation dans le cadre des limites tracées par la Convention internationale de la Haye. Les moyens pour mener à bonne fin cette revendication d’obéissance des forces d’occupation ne sont pas établies par la Convention, non plus que d’autres compétences des forces d’occupation.
Les forces d’occupation peuvent les choisir selon leur appréciation sur la base des exigences militaires et sont donc seulement liées par les limites qui dans la Convention de la Haye sont tracées en faveur de la vie, de la propriété et d’autres droits des habitants du pays.

Feuillet 2

Même la prise d’otage n’est pas évoquée. De ce silence, on ne peut rien conclure contre sa légalité.
Au contraire, la pratique moderne des Etats, qui, dans toutes les guerres de l’époque contemporaine, a fait usage l’utilisation de la prise d’otages, ainsi que le renvoi à (cette pratique) dans les règlements militaires des grandes puissances, montrent que cette institution en soi très ancienne est encore aujourd’hui reconnue comme un droit international coutumier à côté de la Convention de la Haye. Etant donné qu’elle est présente même dans les « Règles de conduite de la guerre terrestre » publiées par l’état-major général des Etats-Unis, l’attaque du président Roosevelt dans son discours du « Jour de la Marine » américaine était tout à fait erronée. De même, une tentative du gouvernement français de présenter la prise d’otages comme illégale en droit international a été récusée comme fausse par la Commission allemande d’armistice en référence à l’emploi de la prise d’otage dans plusieurs règlements militaires français, précisément en relation avec l’occupation militaire de territoires ennemis. La propagande radio effrénée de l’Angleterre enfin, qui s’était acharnée sur l’exécution des otages de Nantes et Bordeaux, sera bien vite réfutée par le fait que, selon des informations sûres, les Anglais eux-mêmes sont passés à grande échelle à la prise d’otages et à l’exécution d’otages en Iran.

Feuillet 3

D’autre part, la prise d’otages est légale en droit international seulement comme moyen de guerre, donc pendant une situation d’état de guerre. La référence de (certains) services français relativement aux exécutions d’otages au fait qu’en aucun cas pendant l’occupation de la Rhénanie des otages n’ont été pris et fusillés par les Français, est bel et bien fausse, pour cette raison qu’à cette époque, il n’existait plus d’état de guerre entre les deux pays.
Dans le cadre de relations d’occupation [Occupation], les otages sont des habitants du pays qui sont incarcérés par les forces d’occupation et doivent répondre sur leur vie de ce que le reste de la population se comporte loyalement de façon appropriée à son devoir d’obéissance aux forces d’occupation. Leur destin est ainsi placé dans les mains de leurs propres concitoyens par les forces d’occupation. Le but poursuivi par cela dans un cas donné peut être de divers ordres et n’est pas limité en soi à la protection des membres des forces d’occupation contre des actes de violence. La prise d’otages est aussi possible afin de contraindre à la livraison de matériel militaires, au paiement d’amendes imposées, ou àl’exécution de travaux déterminés.

Feuillet 4

Une prise d’otages dans le cercle des membres d’une entreprise serait par exemple aussi concevable pour mener à bonne fin les livraisons demandées à une entreprise vitale pour la guerre, qui resterait en deçà de sa capacité de production en raison de la résistance passive du personnel.
Elle est évidemment aussi autorisée non seulement à la place de la punition de criminels non découverts, mais aussi en plus de leur punition. Si en France la prise d’otages est utilisée par la partie allemande seulement en cas d’actes violents contre les membres de la Wehrmacht, et dans ce cas seulement si les criminels n’avaient pu être rapidement pris, et ???????????, alors il y a sur ce point en regard des possibilités disponibles une retenue consciente.


Pour ce qui est du maniement de la prise d’otages, il faut considérer une série de points de vue de droit et de convenance :

Feuillet 5

1) La responsabilité pour la vie des otages doit être rejetée sur le groupe criminel probable. C’est pourquoi il est nécessaire au préalable que la prise d’otages soit proclamée publiquement et que la menace de ses conséquences en cas d’agissements hostiles de particuliers soit (établie). Des otages ne peuvent être rendus responsables que pour des agissements qui ont eu lieu après leur incarcération et après la menace publique.
2) Selon les ordres donnés, les otages doivent être de nationalité française, ou des apatrides qui séjournent depuis déjà longtemps en France et pour cette raison, peuvent valoir comme habitants du pays. Selon une conception de la dernière guerre présentée par la partie allemande, des gens d’autres nationalités doivent (peuvent) aussi être soumis à la prise d’otages en territoire occupé. Si un jour dans certaines circonstances un étranger était exécuté comme otage, on devrait certes recourir  à cette conception. Etant donné cependant que dans de tels cas, il faut tenir compte des représailles immédiates de la puissance étrangère concernée contre des ressortissants du Reich, qui se trouvent dans leur ressort,

Feuillet 6

un tel cas devrait dans toutes les circonstances être évité. Le contrôle de la nationalité est de ce point de vue de particulière importance.

Feuillet 7 (MANQUE)

Feuillet  8 (MANQUE)

Feuillet 9

4) Il faut ici prévoir les détails concernant la procédure à observer après l’exécution à propos de l’inhumation et l’information des autorités.
Il faut souligner que, en principe, la dépouille des otages exécutés n’est pas remise aux parents, que cependant il n’y a pas d’hésitation à le laisser parer par les parents, de façon simple et sans que l’exécution comme otage soit reconnaissable.
Un jugement conclusif sur l’efficacité de l’exécution d’otages dans la France occupée ne pourra pas être donné pour le moment. Des proposition ont été faites par une série de services allemands, sur comment il faudrait procéder lors de futurs attentats, comme en renonciation à l’exécution d’otages. A ce sujet, il faut remarquer que, en expiation de crimes de sang, de fortes amendes peuvent certes être prises en compte à côté des exécutions d’otages, mais pas à titre exclusif. Une autre proposition, d’exiger du gouvernement français la livraison d’agents anglais depuis la zone non occupée, a la difficulté qu’un fondement de droit international pour réaliser une telle revendication

Feuillet 8

n’existe pas et que, dans ce cas, le gouvernement française aurait à tenir compte de représailles sévères des Anglais contre ses ressortissants.
Si la prise d’otages encore représente une mesure particulièrement dure, puisqu’elle touche des gens qui ne sont pas partie prenante du crime lui-même, on peut à l’encontre de cela considérer que le droit de la guerre repose sinon très largement sur la responsabilité collective et non sur la faute individuelle, que l’utilisation de la prise d’otages en France occupée cherche à épargner le plus possible les personnes non chargées par un choix approprié des otages et enfin qu’une mesure qui depuis toujours et encore aujourd’hui est utilisée par dans tous les Etats est ????, ce qui encore en montre la nécessité. »

Notes


































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